Welcome to Canada

Endlich geht es richtig los. Endlich bin ich in Kanada angekommen. Ich habe mich lange auf diesen Moment gefreut. Aber irgendwie hatte ich mir den Beginn meiner Reise anders vorgestellt.

Nach etwa 8 Stunden Flug bin ich am Dienstagmittag in Montreal gelandet. Die Einreisekontrolle verlief ohne große Probleme. Allerdings hatten der Grenzbeamte und seine zwei Auszubildenden doch einige Fragen an mich. Wann denn mein Rückflug wäre, wieviel Geld ich habe, wo ich arbeite? Nachdem ich alles wahrheitsgemäß beantwortet habe, wünschten sie mir eine gute Reise und viel Spaß in Kanada. Beim Zoll musste ich nur ein vorher ausgefülltes Formular abgeben und schon war ich auf kanadischem Boden. Genauer gesagt: In der Eingangshalle des Flughafens. Ich hatte in den Unterlagen von AirCanada Cargo gelesen, dass es bis zu 4 Stunden nach der Landung dauern kann, bis das Motorrad abholbereit ist. Also verbrachte ich einige Zeit am Flughafen und nutzte das WLAN um die Versicherung für die KTM abzuschließen. Aus Deutschland hatte das bei mir irgendwie nicht geklappt. Dieses Mal ging es und ich danke meinen ehemaligen Kollegen von Schuberth North America dafür das ich deren Adresse als meine angeben durfte 😉 Am Nachmittag nahm ich ein Taxi zum Lagerhaus von AirCanada Cargo um die KTM abzuholen. Die Abholung lief ebenfalls problemlos, es mussten nur einige Dokumente abgestempelt und unterschrieben werden. Dann konnte ich mein Motorrad beladen, die Motorradkombi anziehen und los ging es ins Abenteuer.

Doch etwas stimmte nicht. Der Tacho zeigte nichts an. Keine Geschwindigkeit, keine gefahrenen Kilometer, nicht einmal ob der Blinker noch an ist. Wieso? Warum? Und was soll der Mist? Das waren nur ein paar der Fragen und Gedanken in meinem Kopf. Wie gut das mir auch mein Navi anzeigt, wie schnell ich fahre. Und so ging es zur verabredeten Unterkunft bei Laure und Gael und ihrem Hund Billy. Dank meiner ehemaligen Schuberth Kollegin Christelle, hatte ich den Kontakt zu Laure schon vor meiner Abreise. Und jetzt war ich sehr froh eine feste Adresse und einen bekannten Kontakt in Montreal zu haben. Bei ihnen verbrachte ich einen schönen Abend mit leckerem Essen und einem kühlen Bier. Die Probleme am Motorrad konnten auch bis zum nächsten Tag warten.

Am Mittwochvormittag war die erste Tour eine Runde um den Block um auf der anderen Straßenseite zu parken. Denn ich stand ab 8:00Uhr im Halteverbot und es war bereits 8:30Uhr. Als mich Gael am Ende des kleinen Spazierganges mit Billy darauf aufmerksam machte, rollte natürlich auch schon ein Streifenwagen an und hielt hinter meinem Motorrad. Der Officer war aber sehr freundlich und bat mich nur auf der anderen Seite zu parken. Nach dem Packen bin ich zum Mount Royal gefahren um die Aussicht über Montreal zu genießen. Doch vorher schaute ich nach, warum der Tacho nicht richtig funktioniert. Leider stellte ich keine einfachen Fehler fest. Also suchte ich nach dem Mittag nach dem nächsten KTM Händler. Dort stellte ich zusammen mit dem Mechaniker, durch den Tausch des Tachos von einer anderen 990er Adventure fest, das mein Tacho tatsächlich defekt ist. Einen neuen bestelle ich morgen zu einem Händler weiter östlich in Kanada. Dort sollte ich etwa am Montag oder Dienstag eintreffen. Und bis dahin fahre ich eben ohne Tacho 😉

Die letzte Nacht habe ich zum ersten Mal im Zelt auf einem Campingplatz entlang meiner Route verbracht. Gestern Abend bin ich vor den Mücken schnell ins Zelt geflüchtet um in Ruhe essen zu können. Und auch jetzt sitze ich deshalb lieber im Zelt als draußen in der Sonne. Geweckt wurde ich recht zeitig von einem Konzert aus Vogelstimmen die ich so noch nie gehört habe und den ersten auf der ca. 50m entfernten Straße vorbeisausenden Autos und LKW. Sobald das Zelt getrocknet ist, geht es weiter in Richtung Osten.

1 Gedanke zu „Welcome to Canada“

  1. Lieber Georg, sitzen grad bei 28 Grad nachts 23 uhr in unserem Garten und lesen deinen Blog. Schön die Bilder zu sehen und von dir zu hören. Samstag ist rost’n’roll und du leider nicht da bei aber wir werden Jack Johnson hören und an dich denken. Lieber Gruß Julia und René und kids

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