Gaspé – 1000km

Naja, so ungefähr jedenfalls. Kommt ja auch immer darauf an, wo man so lang fährt. Die Stadt Gaspé und der dortige Nationalpark wurden mir nun schon von mehreren Leuten empfohlen. Also ist dies mein erstes Reiseziel. Dabei geht es immer am großen St. Lorenzstrom entlang und hin und wieder bieten sich herrliche Ausblicke auf diese gigantische Flusslandschaft. An manchen Stellen gibt es sehr schön angelegte Rastplätze und Aussichtsplattformen.

Bei einem davon hatte ich einen kleinen Holzpavillon gesehen und dachte ich könnte diesen als Quartier für die Nacht nutzen. Doch leider kamen nach Sonnenuntergang einige Fahrer mit ihren Möchtegern-Tuning-Autos und wollten auch nach 21:00 noch nicht wieder fahren. Also suchte ich ein bisschen in der Karte und fand einen abgelegenen Parkplatz in einem Sumpfgebiet. Das klingt nach Mücken, dachte ich und probierte es dennoch.

Im Halbdunkeln kam ich gegen 21:30 dort an, stellte überraschend fest, dass es keine Mücken gab und beschloss dort zu bleiben. Mein Nachtlager war etwas improvisiert und bestand aus meinem Moskitonetz und einer Plane als Abdeckung. Befestigt am Lenker der KTM und dem Hinweisschild für den Naturpark. Trotz des Gesangs einiger Vögel und Frösche bin ich relativ schnell eingeschlafen. Was wahrscheinlich auch an den knapp über 480km lag, die ich gestern gefahren bin.

Heute Morgen habe ich dann gesehen, dass der Parkplatz zu einem Vogelschutzgebiet gehört. Deshalb gibt es dort, trotz Sumpflandschaft, wohl auch so wenig Mücken. Geschlafen habe ich sehr gut und wurde auch nicht gestört. Nach dem Zusammenpacken und einem schnellen Frühstück ging es gegen 8:00 wieder weiter. Immer Richtung Osten. Entlang des St. Lorenzstroms bis nach Gaspé. Vielleicht schaffe ich es schon heute Abend dort zu sein.

Die Straßen hier in der Region Quebec sind übrigens nicht besonders gut intakt. Teilweise gibt sehr große Schlaglöcher oder Längsrisse. Mir wurde gesagt, dass liegt an der Baumafia, die sich öffentliche Aufträge sichert und dann nur ganz billig baut. Mich erinnert der Straßenzustand etwas an die Strecken letztes Jahr in Russland. Aber das Fahrwerk der KTM schluckt das alles weg und es geht weiter gut voran. Der Tacho wird aber nicht so einfach zu tauschen sein wie gedacht. Denn KTM muss diesen extra mit Seriennummer und Kilometerstand programmieren. Aber ich bin mit einem Händler in Kontakt, der sich gut darum kümmert.

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