Angekommen am Ende der Welt

Freitag – 07.06.2019

Der Tag begann mit Sonnenschein und ich freute mich auf die weitere Fahrt. Doch mit jedem Kilometer den ich mehr nach Osten fuhr, wurde das Wetter trüber und der Wind rauer. Dennoch war die Fahrt entlang des St. Lorenz weiterhin unglaublich schön. Die Straße geht teilweise direkt an der Küste entlang und immer wieder bieten sich traumhafte Ausblicke. Am Freitagabend sah ich ein Hinweisschild für einen historischen Leuchtturm und bog ab um mir diesen anzusehen. Der Weg dahin war eine schöne Schotterpiste durch den Wald und es hat sich absolut gelohnt dorthin zu fahren. Der Leuchtturm Pointe a la renomeé ist wunderschön gelegen und die Anlage sehr gut gepflegt. Da es wieder zu regnen began und es schon gleich 18:00Uhr war, beschloss ich dort auf der Terrasse zu übernachten. Ob das OK ist konnte ich leider nicht fragen und so hoffte ich, dass die Überwachungskameras nur eine Aufzeichnung machen und nicht Nachts noch ein Wachmann vorbeikommt. Aber das war später beim Schlafen eh meine geringste Sorge. Denn so direkt am Waldrand hört man doch allerlei seltsame Geräusche. Und als dann noch ringsherum immer mal wieder das Licht durch die Bewegungsmelder angeht und irgendwelche Schatten vorbeiziehen, wurde mir doch etwas unheimlich. Vor dem Schlafen gehen erlebte ich noch ein kleines Wunder, jedenfalls für mich. Unter der Wolkendecke kam die Sonne noch einmal durch und tauchte die ganze Szenerie in ein wunderschönes Licht. Und auf dem Meer tanzte ein Regenbogen.

Samstag 08.06.2019

Die Morgen begann, nach einer unruhigen Nacht, mit herrlichem Sonnenschein. Dementsprechend früh war ich auch schon munter, denn die aufgehende Sonne schien mir direkt ins Gesicht. Also bin ich aufgestanden, habe ein wenig gefrühstückt und meine Sachen gepackt. Die Fahrt zum Nationalpark Forillon war nur wenige Kilometer lang und ich kam dort, nach einem Umweg zur Tankstelle, gegen 9:30 an. Mein Ziel war die Wanderung zum „Ende der Welt“ wie das Cap Gaspé hier auch genannt wird. Eigentlich sind das nur 45 Minuten, wenn man denn bis zum letzten Parkplatz fahren darf. Heute durfte man es leider nicht, denn die Straße war gesperrt. Wahrscheinlich wird auch hier die Vorsaison noch für Bauarbeiten genutzt. Denn hier in Kanada ist irgendwie erst Frühling, zumindest wenn man sich die Bäume ansieht, deren Blätter gerade erst austreiben. Die Wanderung wurde dann auf ca. 2 Stunden ausgedehnt, für eine Strecke. Und es ging wirklich auf einen kleinen Weg an der Küste entlang, immer wieder hoch und runter. Darauf war ich mit meinem Rucksack und der Motorradkombi nicht vorbereitet. Aber ich habe es geschafft und der Lohn für die 15km waren erste Tierbeobachtungen von Grau- und Streifenbackenhörnchen, Murmeltieren und Baumstachlern. Letztere sehen aus wie Stachelschweine können aber überraschend flink auf einen Baum hochklettern. Am Abend bin ich noch zu einem sehr schönen Zeltplatz gefahren und habe mein Essen, Nudeln mit Pesto, zubereitet. Gerade als ich die Portion verspeist hatte, kam eine ältere Frau zu mir und hat mir Fajitas, wir würden einfach Wrap sagen, gebracht. Und später sogar noch etwas Bananen-Schocko-Kuchen. Was für ein Abschluss für diesen Tag.

6 Gedanken zu „Angekommen am Ende der Welt“

  1. Sehr spannend und detailliert Georg. Das Niveau und die Regelmäßigkeit muss unbedingt gehalten werden. Schönen Pfingstmontag 😉

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  2. Hallo Georg mein Freund,
    Danke für deine Eindrücke und Erzählungen.
    Wieviele km hast du weg und wie ist die weitere Planung?
    Gab es schon Defekte?

    Gruß Tilo

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    • Aktuell sind es fast 1.400km und bis auf den Tacho keine Defekte am Motorrad.
      Meine kleine 360° Actioncamera ist leider beim ersten Offroadeinsatz vom Motorrad gestürzt und hat nun zwei Schmarren auf den Linsen… also erstmal keine Videos von der Fahrt 😢

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  3. Hey Georg,

    es ist mega spannend dich hier und bei Instagram zu verfolgen 🙂

    Cool wäre eine Karte, in der du deine Tour für uns „sichtbar“ machst 😇

    ich wünsch dir weiterhin allzeit gute Fahrt und viele tolle Abenteuer!

    Viele Grüße Gregor

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    • Danke Gregor! Ja das mit der Karte oder dem Standort hab ich immer vergessen. Aber ich werde das noch machen. Im Navi wird das hoffentlich alles aufgezeichnet 😉

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