Willkommen in Rumänien

Rumänien hieß uns wie immer herzlich Willkommen. Die Einreise verlief problemlos, unsere Papiere für Personen und Fahrzeuge wurden nur kurz kontrolliert. Und bereits auf den ersten Kilometern winkten uns ein paar Kinder freundlich zu.
Die Route ging nun Richtung Osten zu den Bergen der Karpaten.

Die erste Nacht verbrachten wir auf einem schönen Zeltplatz bei Baia Mare. Dieser wurde vor etwa 4 Jahren von einem Franzosen gegründet. Von dort ging es am Donnerstagmorgen weiter mit der Idee einen Teil des Trans Euro Trail zu probieren. Dies ist eine Strecke quer durch Europa, welche größtenteils Offroad zu fahren sein soll. Bei Mara versuchten wir den Einstieg in die Etappe. Die zuvor gefahrene wunderschöne Strecke mit vielen Serpentinen hatte uns und die Motorräder gut aufgewärmt. Doch als wir in den Trail einbogen, kamen wir bereits nach wenigen Metern an eine größere schlammige Passage. Wir nutzten den Platz zunächst für eine kurze Mittagspause. Die Weiterfahrt auf dem TET ließen wir dann aber sein. Für unsere großen und voll beladenen Motorräder ist das wohl doch eine Nummer zu anspruchsvoll.

Weiter ging die Fahrt durch die Dörfer und Berge. Nach wenigen Kilometern kreuzten wir erneut den Trans Euro Trail, welcher hier nach einer gut fahrbaren Schotterpiste aussah. Also starteten wir Versuch Nummer Zwei. Doch nach ein paar Kilometern kam erneut eine sehr schwer passierbare Stelle. Den steilen Anstieg nach einer engen Kurve mit viel Schlamm und losem Geröll, schafften wir als gemeinsame Kraftanstrengung. Meist sah das so aus, dass ein Motorrad vom jeweiligen Fahrer und drei Helfern vorwärts bewegt wurde.

Oben am Berg angekommen ging es dann schon bald noch schwieriger weiter. Somit entschieden wir uns auch diesen Versuch abzubrechen und umzukehren. Den Spaß und das Abenteuer war es aber auf jeden Fall wert.
Zur Entspannung fuhren wir dann wieder auf kleinen Straßen weiter. Unser Ziel war der See Colibita. Dort sahen wir in der Karte zwei Zeltplätze und hofften auf einen ähnlich schönen Ausklang des anstrengenden Tages wie in der Slowakei.
Leider stellten wir fest, dass die Plätze nicht wirklich bewirtschaftet sind. Somit ging es zurück in den Ort. Auf der Suche nach einer Unterkunft landeten wir schließlich bei der Pension Lumina Lacului an. Als ich dort nach einem Zimmer für uns fünf fragte, schüttelte der Betreiber mit dem Kopf. Anfangs unterhielten wir uns mit ein paar Brocken Deutsch, doch bald stellte sich heraus, dass er ebenfalls Deutscher ist. Lutz Noack ist Leiter einer Missionsarbeit in Rumänien. Mit seinen fast 80zig Jahren ist er schon sehr lange dort dabei. Noch vor der Wende hat er Hilfstransporte organisiert und selbst gefahren.
Seine Berichte aus seinem Leben sind sehr spannend und interessant.
Er bot uns eine der Hütten an, die zwar einfach aber dafür mit 2 gemütlichen Doppelstockbett ausgestattet sind. Der See lud ebenfalls noch zum Bad ein und so sprangen wir schnell ins kühle Nass.
Nur die Suche nach einem Restaurant ist leider gescheitert und somit kochten wir spät abends selbst.

Am Freitag fuhren wir weiter durch die fantastische Landschaft der Karpaten. Dabei nahmen wir auch Straßen, die wir bereits auf vorhergehenden Reisen gefahren sind. Nach knapp über 300 Kilometern erreichten wir unser Ziel am Lacul Zetea. Der Weg dahin führte uns auch wieder durch ein paar Abschnitte die hier als Drum impracticabel ausgeschildert wurden. Anfangs war es eine schöne Schotterpiste. Im weiteren Verlauf wurde es ein schlammiger Waldweg, bis wir schließlich an der Stelle vorbeikamen, wo gerade die Waldarbeiter zu Gange waren. Man ließ uns aber freundlich passieren. Das Ziel für diesen Tag war ein Zeltplatz, der mit Beginn des Wochenendes sehr gut belegt war. Am späten Abend gab es auch noch Disco Musik bis spät in die Nacht. Somit war der Schlaf etwas unruhig.

Heute, am Samstag war unser Ziel die schönste zu fahrende Straße, die Transfagarasan. Auch diese sind wir schon mehrfach gefahren, doch eine Sache haben wir bislang noch nie gemacht. Auf 1500 Meter, kurz vor dem schönsten Stück der Nordauffahrt, zu übernachten. Heute kamen wir am Nachmittag hier an, machten eine späte Mittagspause, badeten im eiskalten Gebirgsfluss und stellten schließlich unsere Motorräder so auf, das wir eine Plane dazwischen spannen konnten.
Mit dem traumhaften Blick ins Tal und dem Rauschen des Wasserfalls in den Ohren genossen wir den Abend.
Morgen Früh geht es dann auf den Gipfel zum Frühstück.

Schreibe einen Kommentar