Jasper und Banff Nationalparks

Von Prince George geht die Fahrt weiter in den Süden. Dabei könnte man meinen es sollte wärmer und sonniger werden. Doch weit gefehlt. Denn die Nationalparks Jasper und Banff liegen in den Rocky Mountains. Diese sind im Schnitt 2000 – 3000 Meter hoch und die Straße durch die beiden in Kanada liegenden Nationalparks trägt nicht umsonst den Namen Icefields Parkway.

Ancient Forest und Kenny Lake

Auf dem Weg zu den Nationalparks findet man entlang des Yellowhead Highways – Nr. 16 zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten. Mit dem Ancient Forest und dem Kenny Lake am Mount Robson habe ich mir zwei davon angesehen. Dabei hatte ich beim ersten Stop kein Glück mit dem Wetter. Aber das passt ja ganz gut zum Besuch in einem Regenwald. Auf dem kurzen Rundgang kann man alte Cedar Bäume bestaunen, welche teilweise über 1000 Jahre alt sind. Die Wurzeln sehen gigantisch aus und es ist ein großes Glück, dass dieser Wald noch existiert. Vor ein paar Jahren sollte diese Gebiet nämlich gerodet werden und nur Dank einiger Umweltschützer sind die Bäume erhalten geblieben. Statt der Abholzung wurde dann der Provincional Park gegründet.

Mount Robson und Kinney Lake

Die nächste Station auf der Fahrt nach Jasper ist der Mount Robson. Der mit 3954 Metern höchste Berg der kanadischen Rocky Mountains zeigte sich zum Glück etwas aus den Wolken und das Wetter schien deutlich besser zu sein, als am Abend zuvor vorhergesagt. Also stand der kleinen Wanderung zum Kinney Lake nichts im Wege. Der Weg geht immer entlang des Robson River und ist etwa 4,5km lang. Oben angekommen erwartet einen der See mit seinem herrlich türkis-blauen Wasser.

Die Entstehung des Sees ist auch etwas besonders. Ein kleiner Gebirgsbach bringt jedes Jahr zur Schneeschmelze so viel Geröll von den umliegenden Bergen mit, dass er einen natürlichen Damm baut und damit den Robson River anstaut. Dadurch ändert sich das Wasserstand des Sees ständig, und die Wege sind vom Wasser überspült.
Auf dem Weg lernte ich eine Familie aus Deutschland kennen und wir unterhielten uns eine Weile über das Reisen.

Jasper

Dies ist nicht nur der Name des Nationalparks sondern auch einer kleinen Stadt. Und genau wie in den Touristenhochburgen der Alpen, wimmelt es hier nur so vor Besuchern. Und an jeder Ecke gibt es Cafés, Restaurants und kleine Geschäfte. Für mich ging es am Abend des 16. August noch zu einem ganz besonderen Treffen. Mein ehemaliger Arbeitskollege Alex hat mich vor einiger Zeit angeschrieben und mir mitgeteilt, dass er hier in Kanada dieses Jahr Urlaub macht. Und so treffen wir uns Abends zum Essen im Restaurant des Hotels. Und da er uns seine Freundin genau aus der Richtung kommen in die ich am nächste Tag fahren werde, tauschen wir uns über die besten Ziele entlang des Icefield Parkways aus.

Auf diesem geht meine Fahrt am 17. August weiter. Die erste Station sind für mich die Athabasca Wasserfälle. Diese sind zwar deutlich kleiner als die Niagara Fälle, aber es ist umso beeindruckender zu sehen, welche Kraft das Wasser hat und wie dieses im Laufe der Zeit selbst das harte Gestein abträgt. Dabei fließen im Schnitt 100-200 Kubikmeter pro Sekunde durch die enge Schlucht und stürzen dabei 30 Meter in die Tiefe.

Das Wasser des Athabasca Flusses kommt natürlich vom gleichnamigen Gletscher. Dieser ist ein Teil des Columbia Icefields, welches man vom Icefields Parkway aus sehen kann. Und natürlich ist dieser Ort ein Highlight bei allen Touristen im Nationalpark Jasper. Dementsprechend gut ausgebaut ist dieser Ort. Für mich geht durch die Menschenmengen etwas der Zauber dieses Anblickes verloren. Aber sehenswert sind die Gletscher auf jeden Fall.

Banff

Bevor es auf dem Icefields Parkway und mit der Überquerung des 2030 Meter hohen Sunwapta Passes in den Banff Nationalpark geht, brauchte ich noch einen schönen Platz für mein Zelt. In den Nationalparks selbst darf man nur auf den offiziellen Campingplätzen zelten. Also fuhr ich entlang des David Thompson Highway – 11 bis zum Abraham Lake und fand dort auf einem großen Gelände einen Platz für die Nacht. Da dieses Areal auch bei den Kanadiern sehr beliebt ist, war ich nicht allein dort, aber die Nacht war dennoch sehr ruhig.

Am Morgen des 18. August bin ich recht früh gestartet. Der Motor von “Jolly Blue” lief bereits gegen 8Uhr. Mein Ziel war es noch vor den zahlreichen Touristen im Nationalpark Banff unterwegs zu sein. Doch leider war der Weg bis zum Lake Louise deutlich weiter als gedacht. Als ich gegen 10 Uhr dort ankam, waren auch schon einige andere Touristen unterwegs und der Verkehr wurde bereits von zahlreichen Helfern geregelt. Mit dem Motorrad hat man dabei übrigens einen entscheidenden Vorteil. Man findet immer einen Parkplatz und am Lake Louise gibt es sogar extra Plätze für Motorräder.

Beim Lake Moraine ist es sogar so, dass zu dem Zeitpunkt keine PKW mehr auf den Parkplatz hochfahren durften. Man konnte nur noch per Shuttle Bus für zusätzliche 6$ dorthin. Es sei denn man fährt mit dem Motorrad. Denn dafür findet sich auch dort eine Lücke und die Begrenzung wird bereitwillig aus dem Weg geräumt. Der Lake Moraine hat mir auch noch viel besser gefallen, als der Lake Louise. Das Wasser ist einmalig schön. Sehr schade sind nur die vielen Touristen und ihr Verhalten. Trotz zahlreicher Hinweisschilder, das man bitte auf dem Weg bleiben und die kleine Mauer nicht überschreiten soll, halten sich sehr viele nicht daran. Und das alles für ein noch besseres Photo welches sie am Rand der Klippe zeigt und ihnen auf den sozialen Netzen möglichst viele Likes einbringen soll. Konsequenz ist eine kaputt getrampelte Natur und eine Landschaft die bald nur noch aus Steinen und Dreck besteht.

Zu Besuch in Canmore

Als Abschluss meiner Tour durch die Nationalparks Jasper und Banff und den angrenzenden Gebieten, stand ein Besuch bei Dieter und seiner Frau Lorna in Canmore auf dem Plan. Mit Dieter hatte ich in Whitehorse gesprochen, als ich auf dem Weg nach Dawson City war. Er lud mich damals zu sich ein, sollte ich in Canmore sein. Und so hatte ich wieder einmal das große Glück für zwei Nächte eine feste Bleibe zu haben. Und nicht nur das, die guten Gespräche und interessanten Berichte über das Leben in Kanada sind immer wieder sehr interessant. Dieter ist zum Beispiel schon sehr lange hier. Geboren ist er in Deutschland, hat dann in der Schweiz gelebt und ist vor über 30 Jahren dann nach Kanada ausgewandert. Nachdem er hier verschiedene Geschäfte aufgebaut und wieder verkauft hat, ist er nun im Ruhestand und kann die herrliche Natur genießen.

Lorna und Dieter nehmen mich am Montag den 19. August mit auf eine Wanderung. Entlang des Weges treffen wir außer ein paar Murmeltieren keine Menschenseele. Die Berge und die Aussicht sind wunderschön und ich kann verstehen, warum Dieter hier geblieben ist.

Übrigens…

Aktuell nähere ich auf meiner Reise der Marke von 100 Tagen an! Ich habe mir für dieses Ereignis schon ein paar Gedanken gemacht, was ich so besonderes hier im Blog dazu machen könnte. Aber ich möchte auch wissen, was euch interessiert. Schreibt mir in den Kommentaren oder direkt per E-Mail was ihr gern wissen möchtet. Vielleicht schaffe ich es in der ein oder anderen Form eure Fragen zu beantworten.

8 Gedanken zu „Jasper und Banff Nationalparks“

    • Ja und Nein. Ich merke, dass ich nur sehr viel sitze. Und seit einem der Stürze und dem anschließenden Aufheben des Motorrades und Tragen des Gepäcks habe ich ein Ziehen im Ischias-Nerv. Das merke ich dann bei längeren Fussmärschen oder Stehen 🤷‍♂️
      Da hilft nur eins: Bewegung und Augen zu und durch.

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  1. Du hast wieder ein paar sehr schöne Eindrücke eingefangen. Auf unserer Alpenüberquerung in der letzten Woche hatten wir angenehmer Weise auch die Einstellung, dass wir hier nur einmal lang kommen. Es ist egal, ob wir 15 min später an der Unterkunft sind, aber dafür mehr Impressionen verinnerlichen und auch hier und da festhalten konnten.
    Hat sich in deiner Ausrüstung bereits etwas als überflüssig herausgestellt und wurde zurückgelassen. Oder hast du vielleicht auch etwas mit jemandem getauscht?
    Ich hatte ursprünglich vor ein T-Shirt nur für die Anreise mitzunehmen. Es ist dann erst am Gardasee in die Tonne geflogen.

    Grüße Hagen

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  2. Hallo mein Freund,
    Wieder tolle Bilder und eine Freude dich zu begleiten.
    Mich würde noch der Stand der Technik interessieren.

    Beste Grüße Tilo

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  3. Hi Georg!.. this is the fajitas lady from the campground in gaspe bay! I’m enjoying your blog and following your trip. Looks like you are enjoying and seeing alot of our country Canada! Be safe and have fun!

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