Ausflug zum Horseshoe Canyon bei Drumheller

Auf meiner Reise durch Canada habe ich bereits einige Tipps von den Menschenbekommen die mir unterwegs begegnet sind. Einer davon sind die Badlands und der Horseshoe Canyon in der Nähe von Drumheller. Um diese zu erreichen muss ich von Canmore in den Rocky Mountains wieder Richtung Osten in die Prairie Albertas fahren. Ob ich dabei auch Dinosauriern begegnet bin? Du wirst es sehen…

Horseshoe Canyon

Das Ziel meiner Etappe in den Osten sollte vor allem der Horseshoe Canyon sein. Diese Gesteinsformation wurde mir als besonders sehenswert empfohlen und ich war gespannt, ob diese Empfehlung stimmte. Doch zuvor habe ich noch eine kleine Runde durch die Rocky Mountains gedreht. Von Canmore ging es nochmals am Nordic Center vorbei über eine Schotterpiste in Richtung Süden. Am Nordic Center, welches den meisten vom Biathlon und Langlauf bekannt sein sollte, machte ich noch schnell ein Foto mit den beiden deutschen Flaggen, welche hier seit der Olympiade 1988 hängen. Leider war der überwiegende Teil dieser Straße mit dem sogenannten Waschbrett versehen. Das führt dann immer dazu, dass man schnell die Traktion verliert und das ganze Motorrad ordentlich durchgeschüttelt wird.

Dafür war die Straße über Calgary bis kurz vor Drumheller dann wieder asphaltiert und ließ sich sehr gut fahren. Nur ging es eben auch wieder viel geradeaus, denn ich fuhr ein weiteres Mal durch das Flachland der Prairie. Doch es hat sich auf alle Fälle gelohnt diese Etappe zu fahren. Genau zum Sonnenuntergang erreiche ich am 20. August den Horseshoe Canyon. Im warmen Licht der untergehenden Sonne erscheinen die Farben der einzelnen Gesteinschichten noch prächtiger. Für die Nacht schlage ich mein Zelt neben dem Parkplatz auf und hoffe das der Wind, der kräftig am Zelt rüttelt, nicht zu stark wird.

Bevor ich am nächsten Tag weiter nach Drumheller fuhr, habe ich mir den Canyon natürlich auch noch genauer angesehen und einen Teil des Wanderweges absolviert. Diese Gesteinsformationen wirken einfach so unreal und wie von einem anderen Planeten. Und es ist nur schwer zu greifen, wie alt diese Sedimente sind.

Drumheller und der weltgrößte Dinosaurier

In Drumheller gab es für mich vor allem ein Ziel. Den weltweit größten Dinosaurier! Dieser war allerdings dann doch nicht so einfach zu finden. Dafür sieht man in der Stadt überall Modelle von Dinosauriern stehen und beinahe jedes Restaurant und jedes Geschäft hat einen Bezug zu den urzeitlichen Tieren im Namen enthalten. Die Stadt nutzt ihre Bekanntheit für die Fossilienfunde also gekonnt aus. Den übergroßen Tyrannosaurus Rex finde ich dann schließlich auch noch. Natürlich direkt vor der Touristeninformation. Ehrlicherweise muss ich sagen, für ein Foto ist diese Skulptur ganz witzig, aber so wirklich echt sieht er eben dann doch nicht aus. Und mit 26 Metern Höhe ist er auch gleich doppelt so groß wie die ausgestorbenen Originale.

Zurück in die Berge

Nach dem kleinen Ausflug in die Prairie freue ich mich wieder auf die Fahrt zu den Rocky Mountains. Durch das flache Land ringsherum hat man aus dieser Richtung kommend den Eindruck die Berge bewegen sich langsam auf einen zu. Denn tatsächlich sieht man die Giganten aus Fels schon aus einer sehr großen Entfernung. Mit einem Zwischenstop in Canmore erreiche ich die andere Seite der Rocky Mountains in Revelstoke am 22. August. Dort finde ich einen sehr schön gelegenen Platz zum Campen direkt am Columbia River. Die Zufahrt ist allerdings eine relativ steile und ausgewaschene Schotterpiste. Meine Reifen sind mittlerweile sehr abgefahrne und am Morgen habe ich Canmore auch noch gesehen, dass die Zähne auf dem Kettenblatt quasi nicht mehr vorhanden sind.

Aber ich komme am nächsten Morgen überraschend gut den Berg wieder hoch. Neues Material habe ich schon beim KTM Händler in West Kelowna bestellt. Doch bevor ich meinen Platz in Revelstoke verlassen habe, schaute ich mir noch den nahegelegenen kleinen Wasserfall mitten im Wald an.

Neues Material und neue Freunde

Durch den Kontakt zur Marc von KTM Canada hatte ich auch hier in der schönen Kleinstadt Peachland bereits den Kontakt zu Gerry bekommen. Mit ihm gemeinsam habe ich dann die Reifen und den Kettensatz gewechselt. Doch vorher mussten wir das Material erstmal abholen. Nur Dank Gerrys Ortskenntnissen und seiner sportlichen Fahrweise haben wir es rechtzeitig bis kurz vor 17 Uhr zum Händler geschafft. Am Freitagabend und Samstagvormittag haben wir dann alle Arbeiten an der guten “Jolly Blue” erledigt. Zur Erprobung des neuen Reifens hat mir Gerry noch ein bisschen die Gegend um Pechland gezeigt und ich durfte seine Motorräder KTM 790 DUKE und KTM 1290 Super Adventure auch mal Probe fahren.

Am Sonntag hatte Gerry sich mit ein paar seiner Freunde zu einer Tour durch die Wälder verabredet. Es sollten nur ein paar leichte Schotter- und Waldwege werden. Also konnte ich mit meiner große Reiseenduro gut mit fahren. Und es wurde eine herrliche Tour durch die Berge auf der Suche nach einem neu gebauten Windpark den wir immer nur aus der Ferne sehen aber die Zufahrt selbst nicht finden konnten. Aber beim Motorradfahren kommt es ja nicht immer auf das Ziel, sondern auf den Weg an. Und so störte es uns nicht wirklich. Außerdem gab es noch einige andere schöne Plätze die mir die alten Herren gezeigt haben. Sollte ich eines Tages mit 74 Jahren noch so fit sein und so Motorrad fahren können, wäre ich mehr als froh.

Welcome to the USA

Für mich ging die Fahrt am Montag 26. August weiter in Richtung der USA. Die Route verlief dabei auf der kanadischen Seite etwas nach Osten bevor ich dann am nächsten Tag bei Porthill die Grenze nach Idaho überquerte. Hier wollte ich ein paar Etappen der sogenannten Back Country Discovery Routen fahren. Doch leider entpuppten sich diese als Schotterpisten die erneut mit vielen Abschnitten mit dem nervigen Waschbrett versehen sind. Auf meinem Weg zum Yellowstone Nationalpark konnte ich auch nicht so viele Abschnitte dieser Route fahren. Aber es gibt auch noch andere schöne Pisten und Straßen.

Die Fahrt bis nach West Yellowstone in führt mich über kleinere Straßen und eine weitere Schotterpiste. Ich esse erstmals in einem Diner und trinke 3 Tassen Kaffee, weil dieser immer wieder nachgeschenkt wird und quasi inklusive ist. Meine Zeltplätze variieren dabei auch. Eine Nacht zelte ich auf dem Gelände einer Lodge mitten im Wald und muss dafür nicht bezahlen. Und dann erwische ich mal wieder einen Platz in der kleinen Stadt Twin Bridges bei dem mich mitten in der Nacht die Rasensprenger wecken. Glücklicherweise sind diese wieder nicht im Zelt. Manche Dinge muss ich eben doch noch lernen.

Wie meine Reise von West Yellowstone durch den Nationalpark weitergeht, lest ihr in einem der nächsten Beiträge. Vorher steht noch ein Resümee der ersten 100 Tage auf meinem Plan. Wenn ihr dazu noch Fragen habt, die ich im nächsten Beitrag beantworten kann, dann lasst es mich gern wissen. Entweder in den Kommentaren oder direkt per E-Mail. Ich freue mich über jede Nachricht und versuche diese immer zeitnach, je nachdem wie ich ein gut funktionierendes W-Lan finde, zu beantworten.

3 Gedanken zu „Ausflug zum Horseshoe Canyon bei Drumheller“

  1. Hallo Georg,
    ich habe gerade wieder ein wenig gelesen.. alles sehr schön .Ich wünsche dir ,dass es so bleibt, alles Gute und viel Glück, egal in welcher Form
    Sind das jetzt schon die Winterreifen, oder entfliehst du der kalten Jahreszeit ?
    Wahrscheinlich…der Sonne entgegen, Las Vegas , Satteltaschen auffüllen

    also, bleib gesund
    Grüße aus Bayern
    Michl

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    • Hi Michl,
      danke für die guten Wünsche. Naja, Winterreifen sind das technisch gesehen immer. Das liegt aber mehr an dem geringeren Geschwindigkeitsindex. Mit den Stollenreifen darf man nicht so schnell fahren wie das Motorrad fahren könnte 😉

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  2. Hallo Georg wieviel Kettenräder sind eigentlich eingeplant halten ja nicht lange brauchst ja bald mehr als Reifen oder ist das weil du so viel Schotterstraße fährst ich hätte da noch ein gut Gebrauchtes rumliegen😉
    Viele Grüße aus Timmendorf auf der Insel Poel
    Vati und Mutti 😎

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