Tag 2 unserer Reise begann mit einem frohen Erwachen in Spindlermühle. Am Abend zuvor hatte es noch geregnet doch am Morgen schien die Sonne wieder über die Berge ins Tal hinein.
Der Kaffee wurde frisch gebrüht und alle Sachen wieder gut verstaut. Die Freude auf den ersten vollen Tag der Reise war deutlich spürbar.
Doch als wir losfahren wollten, kam die Überraschung. Robins KTM 950 Adventure wollte nicht anspringen. Statt leichten Qualmwolken kam eine kleine Fontäne Benzin aus einem der Endtöpfe. Das Motorrad ist noch ein Modell mit Vergaser und anscheinend sind über Nacht die Zylinder mit Benzin voll gelaufen. Der Anlasser machte keinen Mucks mehr, weil er es nicht schaffte den Sprit zu komprimieren und aus dem Motor zu pumpen.
Der erste Lösungsansatz, das Motorrad anzurollen, scheiterte mit einem blockierendem Hinterrad. Auch der Schwung des gegenüber vom Zeltplatz liegenden Berges mit 12% Steigung half nicht.
Während die anderen dann schließlich Robins Motorrad zerlegten um die Zündkerzen zu entfernen, fuhr ich schnell zum Bäcker im Zentrum um wenigstens eine Kleinigkeit zum Frühstück zu holen. Als ich zurück kam, lief die 950er wieder als wäre nichts passiert. Das Ausbauen der Zündkerze im hinteren Zylinder und das Drehen der Motors über das Hinterrad hat wohl gereicht um den Sprit aus dem Motor zu bekommen. Also konnte die Fahrt weitergehen.
Vorbei an blühenden Wiesen und durch die schöne Landschaft ging es flott voran. Zum Mittag ließen wir uns im Schatten einer Lindenallee nieder und kochten unsere erste eigene Mahlzeit.
Nach 358km und vielen schönen Kurven sind wir am Abend gegen 19 Uhr auf einem Zeltplatz nahe der slowakischen Grenze angekommen. Morgen wollen wir den Versuch starten in die Slowakei einzureisen. Den Informationen im Internet nach, muss man dort immer in eine Quarantäne gehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man geimpft ist oder nicht.