Transfagarsan vs. Transalpin

Welches ist die schönere Straße? Auf unseren vorhergehenden Reisen konnten wir es nicht selbst erfahren. Bislang sind wir immer die Transfagarasan gefahren. Doch dieses Jahr, nutzten wir die Chance und fuhren die Transalpin gleich doppelt. Und damit ist auch schon das Urteil gefällt. Die Transalpin ist um einiges schöner, besser, beeindruckender und faszinierender als die Transfagarasan.

Diese wird zwar von Top Gear und anderen als die am besten zu fahrende Straße der Welt bezeichnet. Und natürlich ist sie spektakulär und einzigartig. Am Anfang geht es durch den Wald, dann kommen die ersten Spitzkehren. Später, auf Höhe des Wasserfalles, lichten sich die Baumreihen und der Blick öffnet sich. Man sieht die einzelnen Kurven vor sich liegen im Berg, der unüberwindbar scheint. Mit jeder Kurve kommt man dem Pass näher. Oben erwartet einen, je nach Wochentag und Wetter, eine bunte Menschenmenge die sich um die Verkaufsstände drängt. An besonders stark frequentierten Tagen, hat man bis dahin die letzten Kilometer im Stau überwunden.
Danach geht es durch einen Tunnel und wieder hinab ins Tal. Die Abfahrt ist dabei nicht viel unspektakulärer als die Auffahrt von der Nordseite. Doch ist sie deutlich weniger bekannt.

Für uns war dieses Jahr der Höhepunkt die Übernachtung auf einem kleinen Platz beim Wasserfall. Den herabfließenden Bach nutzten wir zum Bad und schliefen, nur von einer Plane überdacht, unter freiem Himmel. Unsere Motorräder rechts und links von uns aufgestellt, hatten wir eine sehr gute Nacht auf 1.500 Metern Höhe.
Am Morgen des 15. August ging es dann zum Gipfel. Oben kauften wir reichlich Brot, Käse und Wurstwaren als Verpflegung für die nächsten Tage. Dann ging es wieder bergab und weiter zur Transalpina.

Diese höchste Straße Rumäniens sind wir bei der letzten Reise nur teilweise gefahren. Doch dieses Jahr planten wir die Tour gewissenhafter und fuhren jeden Kilometer gleich doppelt ab. Am Sonntag ging es hinauf und dabei fiel uns sofort der große Unterschied zur Transfagarasan auf. Der Blick ist einfach noch beeindruckender. Die Fernsicht über die Berge und Gipfel der Karpaten ist unglaublich. Die Fahrt ist auch wesentlich länger und abwechslungsreicher. Der neue Asphalt lässt jede Gerade, jede Kurve zu einem Genuss werden. Das Tempolimit von 30km/h wird nur von wenigen PKW ernst genommen, mit dem Motorrad ist man eh meist schneller unterwegs. Aber auch hier gilt, an Tagen unter der Woche ist deutlich weniger Verkehr als an den Wochenenden.
Oben angekommen, kann man immer wieder auf Schotterpisten die Gipfel befahren. Uns freute dies natürlich ganz besonders und so nutzten wir die Gelegenheit für einen kleinen Exkurs.

Danach ging es abwärts ins Tal, wo wir uns für die Nacht von Sonntag auf Montag einen als Glamping Texas bezeichneten Zeltplatz aussuchten. Die Erwartungen waren hoch – Pool, Restaurant, Waschräume und Bar erschienen vor unserem inneren Auge. Doch dann entpuppte sich das ganze als ein Stück gemähte Wiese, mit WC und Dusch die von einem Regenwasserbehälter gespeist wurden. Das Glamping bezog sich wohl eher auf die großen Tipi-Zelte in denen jeweils ein Doppelbett stand. Offiziell nutzten wir diese nicht, doch am Ende lagen wir mit unseren Schlafsäcken und Isomatten in einem der Tipis auf dem Boden.

Am Montag ging es dann erneut die Transalpina hinauf. Ziel war das Frühstück oben auf der Hochebene. Bei deutlich weniger Verkehr als am Vortag war die Fahrt noch um einiges schöner. Der Blick ist einfach unbeschreiblich. Oben angekommen gab es für jeden einen großen Langos mit Käse und Knoblauch, dazu Kaffee und ein Gebäck, welches wir immer Baumkuchen nennen. So verweilten wir etwa eine Stunde auf dem Pass und lagen im grünen Gras unter dem strahlend blauen Himmel.
Danach ging es weiter. Zunächst die Transalpina hinab und dann in Richtung serbischer Grenze, Wir wollen versuchen den Weg bis Albanien zu schaffen. Wie und ob uns das gelingt, wirst Du hier erfahren. Wenn man den Angaben zu den Reisebeschränkungen im Internet glaubt, dann ist es eigentlich nur mit vollständigem Impfschutz möglich nach Serbien einzureisen – oder man befindet sich nur auf der Durchreise. Und das sind wir ja eigentlich immer.

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